Die richtige Pflege
Der richtige Laufschuh ist aus vielerlei Gründen das wichtigste Utensil beim Joggen. Kein anderer Joggingartikel ist so sehr am Erfolg oder Misserfolg des Lauftrainings und an der Erhaltung der Gesundheit des Bewegungsapparates beteiligt wie der Joggingschuh. Aus diesem Grund sollten Laufschuhe entsprechend gut gepflegt werden. Denn nur die richtige und angemessene Pflege von Laufschuhen erhält dessen weitreichende Anforderungen, die sich so positiv auf die Läufer auswirken können. Ziel ist es, die Haltbarkeit der Schuhe bei voller Funktionalität zu gewährleisten und die Hygiene bzw. die Sauberkeit zu erhalten.
Der Laufschuh hat primär die Funktion, den Bewegungsapparat (Wirbelsäule, Gelenke, Sehnen und Bände) des Läufers zu schützen und zu unterstützen. Jeder Joggingschuh wird aus verschiedene Grundelementen gefertigt, die ihre eigenen speziellen Aufgaben besitzen. Dazu zählen die Dämpfung, das wichtigsten Element zur Gesunderhaltung des Läufers, und viele weitere Elemente, die der Stabilität (Obermaterial, Pronationsstütze, Einlegesohle) und dem Schutz (Obermaterial, Außensohle) der Füße dienen. Bei unsachgemäßer Handhabe und ungenügender Pflege können diese Elemente schneller verschleißen, sich verformen und die Lebensdauer stark verkürzen. Die Haltbarkeit von Laufschuhen ist leider begrenzt. Die durchschnittliche Laufleistung beträgt je nach Schuhart ca. 500 km bis 1000 km, durchschnittlich wird meist 800 km als Daumenregel genannt. Der Einfluss auf die Haltbarkeit hängt von zwei Faktoren ab. Die inneren Faktoren betreffen den Schuh selbst, d.h. dessen Qualität und Verarbeitung des Materials. Zu den äußeren Faktoren zählen der Untergrund, das Gewicht des Läufers, die zurückgelegten Kilometer, der Laufstil und vor allem die richtige Pflege der Laufschuhe.
Die wichtigste Aufgabe der Pflege von Laufschuhen sollte aber der Erhalt der Hygiene und der Sauberkeit und somit der Schutz vor Erregern und Pilzen sein. Diese können nicht nur starken Geruch in den Schuhen verursachen, sondern auch der Grund für Fußinfektionen (z.B. Fußpilz) sein.
Da bei der Reinigung von Laufschuhen häufig die gleichen Fehler begangen werden, haben wir im Folgenden die wichtigsten Maßnahmen und Tipps zur richtigen Pflege zusammengestellt.
Trocknen nasser Schuhe nach dem Lauf
Wer bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit draußen läuft, kennt das Problem nasser Schuhe. Ebenfalls betroffen sind Läufer, die stark schwitzen, oder aber gerne ohne Laufsocken, beispielsweise im Sommer, joggen. Werden die Schuhe nicht direkt nach dem Lauf getrocknet, sondern einfach in einen Schrank, oder schlimmer noch in eine Tüte gelegt, riskiert man, dass sich Erreger und Pilze schnell vermehren. Diese finden im feucht-warmen Material des Schuhs einen idealen Nährboden. Neben der starken Geruchsbildung, sind Bakterien und Pilze (Fußpilz) besonders gefährlich, weil sie die natürliche Abwehr der Haut schwächen und somit gefährliche Folgeinfektionen bedingen können.
Es ist daher dringend ratsam, die Schuhe nach dem Lauf richtig zu trocknen. Dazu ist es notwendig, die Laufschuhe nach der Benutzung zunächst mit einem Tuch oder einem Küchenpapier trocken zu wischen. Danach hat es sich bewährt, die Schuhe mit Zeitungspapier auszustopfen und in einen gut belüfteten Raum zum Trocknen zu stellen. Es ist sinnvoll den Trocknungsprozess zu unterstützen, indem man regelmäßig, etwa alle zwei Stunden, das Zeitungspapier auszutauschen. Es ist auch ratsam, die Schuhe nicht direkt auf oder zu nahe neben eine Heizung oder einen Ofen zu stellen. Dadurch könnte sich das Obermaterial verformen, die Zwischensohle beschädigt und somit die Funktionalität des Schuhs beeinträchtigt werden. Im Übrigen sollte auch unmittelbare Sonnenstrahlung vermieden werden. Nach etwa einem Tag sollte der Schuh wieder trocken und somit einsatzbereit sein.
Für Läufer, die sehr häufig trainieren, ist es ratsam, sich mindestens ein zweites Paar Laufschuhe zuzulegen. Das Laufen in noch feuchten Schuhen sollte in jedem Fall vermieden werden. Das Obermaterial könnte sich sonst verformen und der Schuh bietet weniger Halt.
Laufschuhe richtig reinigen und waschen
Joggingschuhe sind Gebrauchsgegenstände und der Witterung in besonderer Weise ausgesetzt. Hierbei führen Nässe, Matsch und Schnee zu starker Verschmutzung und Feuchtigkeit der Schuhe. Die erdigen Rückstände, die sich beispielsweise im Obermaterial absetzen können, sind häufig der Grund einer kürzeren Lebensdauer bei Laufschuhen. Der Oberflächenschmutz sollte daher immer vor dem Trocknungsprozess, also bei noch feuchten Schuhen, entfernt werden. Die Art der Schmutzentfernung hängt vom Grad der Verschmutzung ab. Denn durch permanente Verschmutzung können Risse und Ausfransungen entstehen. Wer seine Laufschuhe erhalten möchte, sollte die Außensohle und das Obermaterial selbst bei leichter Verschmutzung reinigen.
Bei leichter Verschmutzung
Bei leichter Verschmutzung reicht meist ein feuchtes Tuch, bevor man zu Bürste, Schwamm und Wasser greift. Der etwas leichtere Schmutz kann mit einer Bürste im trockenen Zustand entfernt werden. Etwas härterer Schmutz kann mit warmen Wasser und einem Schwamm, bzw. einer Bürste entfernt werden. Es sollte immer darauf geachtet werden, auf Reinigungsmittel und Chemikalien zu verzichten. Diese können das Material angreifen und den Alterungsprozess beschleunigen.
Bei starker Verschmutzung
Während bei leichter Verschmutzung hauptsächlich trocken oder mit einem feuchten Tuch gereinigt wird, sollte bei starker Verschmutzung mehr lauwarmes Wasser und eine Bürste zum Einsatz kommen. Danach sollte man den Schuh mit einem Tuch abreiben. Auch hier sollte der Einsatz von Reinigungsmitteln vermieden werden.
Laufschuhe in die Waschmaschine?
Auch wenn es sich nach der bequemsten Reinigungslösung anhört, sollten Laufschuhe nicht in der Waschmaschine gewaschen werden. Der Gebrauch von Reinigungs-, bzw. Waschmitteln kann das Schuhmaterial, vor allem das Obermaterial und die Zwischensohle, angreifen und deren Funktion und Haltbarkeit beeinträchtigen. Zusätzlich können zu hohe Waschtemperaturen den Heißkleber, welcher Zwischensohle, Außensohle und Schaft zusammenhält, wieder verflüssigen und auslaufen lassen. Dadurch könnten sich Außensohle und andere Kleinstteile vom Schuh lösen und diesen unbrauchbar machen. Es empfiehlt sich auch nicht das Waschen bei geringen Temperaturen und ohne Schleudern. Nicht ohne Grund verfällt die Garantie für Laufschuhe, bei Hersteller und Händler, nach dem Waschen in der Waschmaschine.
Die besten Pflege-Tipps
- Laufschuhe sollten nicht in der Waschmaschine gewaschen werden. Der Schaden könnte höher als der Nutzen sein.
- Einlegesohlen und Schnürsenkel dürfen hingegen in der Waschmaschine gewaschen werden.
- Die Schuhe sollten immer per Hand gereinigt werden.
- Die Handreinigung erfolgt ohne Zugabe von Reinigungsmitteln und Chemikalien.
- Leichte Verschmutzungen sollten mit einem feuchten Tuch entfernt werden. Das reicht in der Regel völlig aus.
- Starke Verschmutzungen sollten vor der Trocknung des Laufschuhs nur mit Hilfe von Bürste, Schwamm und lauwarmen Wasser, entfernt werden.
- Sollten Laufschuhe feucht geworden sein, sollten sie stets getrocknet werden, da feucht-warme Materialien ein guter Nährboden für Erreger und Pilze sind.
- Legen Sie die Joggingschuhe zum Trocknen nicht direkt auf oder zu nahe neben eine Heizung. Auch direkte Sonnenstrahlung kann das Material schädigen.
- Die besten Materialien zum Ausstopfen eines Schuhs sind Zeitungspapier oder Küchenpapier.
- Laufschuhe sollten nach etwa einem Tag wieder trocken sein.
- Ein zweites Paar Laufschuhe lohnt sich nicht nur aus gesundheitlicher, sondern auch aus hygienischer Sicht. Vorallem bei Läufern, die häufig trainieren.