Pronation und Laufschuhe

Fußfehlstellungen 

Pronation und Laufschuhe

Bei einer natürlichen Pronation sollten Laufschuhe geringere bis keine Pronationsstützen besitzen. Anders verhält es sich bei Überpronation und Supination.

Fußfehlstellungen und Laufschuhe

Fehlstellungen im Fuß können unterschiedliche Ursachen haben. Sie sind selten angeboren und werden meist durch eine untrainierte Fußmuskulatur verursacht. Bei einer normalen Fußstellung bzw. trainierter Muskulatur kommt es zu keinen übermäßigen Ein- und Auswärtsknickbewegungen während des Laufens. Um die eigene Fußstellung festzustellen, ist eine ausführliche Bewegungsanalyse von den Füßen bis zum Becken notwendig. Durch mangelndes Wissen über die Bewegungsabläufe werden teilweise noch grundsätzlich Laufschuhe mit Stützen empfohlen, obwohl diese nicht immer notwendig sind und durchaus kontraproduktiv wirken können. Stützen sollten nur nach Bedarf gewählt und bei einem sich verändernden Trainingszustand angepasst werden. Nähere Informationen erfahren Sie im Beitrag Laufschuhe – Fehlstellungen und Fußtyp.

Natürliche Pronation im Fuß

Als Pronation wird das natürliche Einwärtsknicken des Fußes im Sprunggelenk bezeichnet (Einwärtsdrehung / Einwärtskantung des Fußes um die Längsachse, Anhebung des äußeren Fußrandes und Senkung des inneren Fußrandes). Diese natürliche Dämpfung des Körpers federt bei einer intakten Fußmuskulatur und elastischen Sehnen die Stoßbelastungen beim Gehen oder Joggen ab und vermindert dadurch eine direkte Belastung der Gelenke. Der Grad der Pronation wird durch den Winkel beschrieben, mit dem der Fuß nach innen einknickt. Die Stellung der Beinachsen beeinflusst die Pronationsbewegung. Läufer, bei denen es nicht zum übermäßigen Einwärtsknicken kommt, werden auch als Normalpronierer bezeichnet. Bei untrainierten Normalpronierern ist es nicht unüblich, dass eine ermüdetete Fußmuskulatur beim Joggen zu einem stärkeren Einwärtsknicken führt. Deshalb sollten sich auch Normalpronierer beim Laufschuhkauf ausgiebig beraten lassen.

Laufschuhe für Normalpronierer

Normalpronierer können bei der Laufschuhwahl auf fast alle Modelle zurückgreifen. Einzig der Trainingszustand entscheidet darüber, wie viel Stabilität sie benötigen. Bei einem Ermüden der Fußmuskulatur lässt die natürliche Dämpfung allmählich nach und der Fuß knickt stärker nach innen ein. In diesem Fall ist bei längeren Läufen (mehr als 10 km) eine leichte bis mittlere Pronationsstütze sinnvoll (Stabilschuhe). Bei kürzeren Läufen und bei Läufer mit einer sehr gut trainierten Fußmuskulatur können grundsätzlich Laufschuhe ohne Pronationsstützen verwendet werden (siehe den Beitrag Laufschuhe Kategorien).

Laufschuhe bei Überpronation und Supination

Der Grad der Pronation wird durch die Winkelstellung des Fußgelenkes bei der Belastung ermittelt. Knickt der Fuß über diesen Winkel hinaus nach innen ein und belastet damit die Bänder, Sehnen und Gelenke, ist von einer Überpronation die Rede. Im Gegensatz dazu nennt man die seltenere Form des nach außen Knickens des Fußes Supination bzw. Unterpronation. Sowohl für Überpronation als auch Supination existieren spezielle Laufschuhmodelle.

Tipp: Überpronierer und Supinierer sollten nicht am Rand einer Landstraße laufen. Das zum Rand abfallende Gefälle verstärkt ihre Fehlstellung. Außerdem sollten alte oder abgetragene Schuhe rechtzeitig aussortiert werden. Sie verstärken jede Fehlstellung.