Beachtung der alten Sohlen beim Laufschuhkauf
Ein wichtiger Tipp beim Kauf eines Laufschuhs ist das Mitbringen der alten Schuhe zum Fachgeschäft und die Analyse der Abriebmuster. Dies ist deshalb von Bedeutung, weil man aus den verschiedenen Verschleißmustern Hinweise auf eventuelle Fehlstellungen, Laufstil und Bedürfnisse im Aufbau des Schuhs erhält. Dies kann die Auswahl der Schuhe wesentlich erleichtern und ist neben der Laufbandanalyse ein wichtiges Instrument beim Laufschuhkauf
Normales AbriebmusterFersenfußläufer ohne Fehlstellungen weisen sogenannte „normale“ Abriebmuster an ihren Schuhen auf. Die Außensohle des Laufschuhs sollte hierbei hauptsächlich an der hinteren äußeren Schuhkante und im Vorfußbereich abgelaufen sein. Das Abriebmuster im hinteren Bereich des Schuhs lässt sich in der Regel durch die hauptsächliche Anwendung des Fersenfuß-Laufstils erklären, welcher von mehr als 80% der Läufer angewandt wird. Eine weitere Erklärung für den hinteren Abrieb könnte die Verwendung eines Laufschuhes mit zu hoher Dämpfung oder Sprengung bei einem Mittelfußlaufstil sein. Denn dabei kommt selbst der Mittelfuß-Läufer zwangsläufig mit der Ferse auf, was für den entsprechenden Abrieb an dieser Stelle sorgt. Idealerweise ist die Sohle im hinteren Bereich eines neuen Laufschuhs vom Hersteller leicht abgerundet, um das Aufkommen und Abrollen des Fußes zu vereinfachen. Das Abriebmuster im Bereich des Vorfußes ist mit dem natürlichen erhöhten Druck des Fußes in der Abdruckphase zu erklären. | |
Abrieb des SchuhinnenrandesBei Überpronierern, oder Läufern mit X-Beinen, weist die Außensohle der Laufschuhe im inneren Bereich einen stärkeren Verschleiß auf. Zusätzlich neigen die Dämpfungselemente, sowie die EVA-Zwischensohle, bei diesen Fehlstellungen zur stärkeren Komprimierung der Laufschuhinnenseite. Diese Problematik macht sich im Laufe der Zeit sichtlich erkennbar, da neben der abgenutzten Innenrandsohle der Laufschuh stark zur Verformung nach innen neigt. | |
Abrieb des SchuhaußenrandesAnders herum verhält es sich bei Läufern mit entgegengesetzten Fehlstellungen, wie bei der Supination im Fußgelenk oder bei Läufern mit O-Beinen. Sehr häufig neigen auch Mittelfuß-Läufer dazu, nicht flach mit der kompletten Schuhsohle, sondern mit dem Schuhaußenrand, in leichter Supinationsstellung, aufzukommen. Hierbei werden die Schuhaußensohle, sowie der äußere Rand des Laufschuhs stärker komprimiert und beansprucht. Bei O-Bein-Stellungen oder Supinationsfehlstellungen ist von Laufschuhen mit Pronationsstütze abzuraten, da diese den Effekt weiter verstärken können. | |
VorfußbereichSchuhe mit mittlerer Dämpfung und niedriger Sprengung, wie sie meist von Vorfuß-Läufern genutzt werden, weisen verstärkte Abnutzungsspuren am äußeren Außensohlenrand des Vorfußes auf. Ähnlich wie bei Mittelfuß-Läufern neigen Läufer beim Vorfuß-Stil häufig zur Supination im Fußgelenk was den Abrieb im Vorfußbereich erklärt. Ebenso verhält es sich bei Fersenfußläufern mit Überpronation im Rückfuß, bei der es zu einer Ausweichbewegung auf den vorderen äußeren Schuhrand kommt. | |
Abrieb in der Mitte des VorfußesDer Abrieb der Laufschuh-Außensohle, im mittleren Bereich des Vorfußes kann ein Indiz auf eine Spreizfußproblematik sein. Dabei wird der Druck nicht flächig über den Fuß verteilt, sondern konzentriert sich mittig auf Höhe der Mittelfußknochen. Der Abrieb der Schuhsohle, sowie die Belastungen des Schuhs finden sehr punktuell statt. Eine gut ertastbare Mulde im Vorfußbereich der Zwischensohle spricht für diese Problematik. |