Fußtyp und Laufschuhe
Jeder Fußtyp stellt seine ganz eigenen Anforderungen an Laufschuhe. Daher ist eine ausreichende Beratung beim Laufschuhkauf wichtig, um etwaigen Fehlbelastungen oder Problemen durch falsche Joggingschuhe vorzubeugen.
Der Spreizfuß
Der Spreizfuß (lat. Pes Transversus) ist die häufigste erworbene Fußdeformation von Frauen. Er bildet sich im Gegensatz zum Senkfuß und Plattfuß nicht durch mangelnde Bewegung, sondern meist durch das Tragen von ungeeigneten Schuhen, insbesondere mit hohen Absätzen. Er kann in seltenen Fällen aber auch angeboren sein. Das beim Tragen von Absatzschuhen nach vorne kippende Becken verlängert nicht nur die Beinachse (optisch), sondern verlagert das Gewicht direkt auf den Vorfußbereich. Durch diese Fehlbelastung wird die Fußmuskulatur allmählich geschwächt. Mit der Zeit flacht das Quergewölbe des Fußes ab, der Vorfuß verbreitert bzw. spreizt sich. Gleichzeitig lässt die Elastizität im Vorfußbereich nach und erhöht die Druckbelastung auf die Mittelfußknochen.
Schmerzen durch den Spreizfuß
Das Zusammendrücken der gespreizten Zehen kann Schmerzen oder ein Taubheitsgefühl im Vorfußbereich verursachen. Diese Beschwerden sind gleichzeitig typische Anzeichen für einen beginnenden Spreizfuß. Kennzeichnend für den Spreizfuß ist aber auch, wenn diese Beschwerden bereits im Ruhezustand auftreten. Krallen-, Hammerzehen und ein Hallux valgus, treten als Folge des Spreizfußes auf, wenn der Vorfußbereich durch Konfektionsschuhe zusammengepresst wird.
Laufschuhe für den Spreizfuß
Bei einem Spreizfuß sind spezielle Einlagen mit sogenannten Pelotten erforderlich, um den Vorfuß beim Joggen zu stützen und Beschwerden zu verhindern. Diese Polster liegen direkt unter dem Quergewölbe und verhindern ein zu starkes Absinken. Gleichzeitig sollte auch darauf geachtet werden, dass die Laufschuhe keine zu starken Dämpfungseigenschaften besitzen. Diese könnten den Pelotten zu stark entgegen wirken und den Fuß wiederum zu stark einsinken lassen. Bei der Auswahl von Laufschuhen sollte außerdem auf ausreichend Platz in der Zehenbox geachtet werden. Dann haben sowohl der breitere Vorfuß als auch die Einlagen mehr Platz.
Zusätzlich wird empfohlen, neben dem Lauftraining die Fußmuskeln gezielt zu stärken und kurze Barfußläufe zu absolvieren. Mit dem Stärken der Fußmuskeln erhöhen sich die Chancen, das Quergewölbe aufrichten und ggf. sogar wieder beschwerdefrei laufen zu können. Wir empfehlen, mit zunehmender Stärkung der Fußmuskulatur durch das Lauftraining, zu prüfen, inwieweit die Pelotten / Einlagen verringert werden können, um den Fuß langsam aber kontinuierlich in eine natürliche Kräftigung und Bewegung zu führen. Darüber hinaus sollte natürlich daran gedacht werden, so oft wie nur möglich ein geeignetes Alltagsschuhwerk zu tragen und dadurch die Hauptursache des Spreizfußes auszuschalten.